Die Architektur des Museums
Das Gebäude von 1864 ist selbst ein Kunstwerk. Die roten Backsteine und die hellen Sandsteinbänder mit den geschwungenen Volutengiebeln kennzeichnen die Stilart, die Rosenborg-Stil genannt wird.
Stilart
Der Rosenborg-Stil imitiert den Renaissancestil des 16. Jahrhunderts. Er hatte seine Blütezeit in Dänemark von ca. 1860 bis 1900 und verweist auf die Stilart, die wir von den Gebäuden von Christian IV. kennen, wie das Schloss Rosenborg oder die Börse in Kopenhagen. Diesen Stil sieht man auch beim Schloss Frederiksborg, für dessen Wiederaufbau der Architekt Meldahl im Jahr 1859 stand. Indem Giørtz sein Haus in dieser Stilart erbauen ließ, reihte er sich in eine Strömung ein, die man ansonsten mehr von Herrensitzen, Rathäusern u. Ä. kannte.
Der Architekt
Der Architekt der Prachtvilla in Ribe war L. A. Winstrup (1815-1889). Winstrup war Flensburgs Stadtbaurat und wurde später Königlicher Bauinspektor für den südlichen Teil Jütlands. Er hat eine lange Reihe von staatlichen Gebäuden erbaut, z. B. das Rathaus in Kolding oder der Toldboden in Aarhus.
Gebäudekomplex
Der Baumwollfabrikant Giørtz kaufte eine halbe Tonne Land zwischen dem Ribe Å (Ribe Fluss) und der Sct Nicolaj Gade (St.-Nikolai-Straße, damalige Tangegade) in den 1850er Jahren – und plante hier sein neues Zuhause. 1859 wurden der Garten und der Pavillon angelegt; das Hauptgebäude wurde 1864 fertiggestellt. Der Park sollte mit seinen verschiedenen Baumarten und Pflanzen eine Miniatur der „wilden Natur“ darstellen. Gewundene Pfade formten den Verlauf des Gartens und ein kleiner See wurde angelegt. Ribe erhielt einen richtigen Englischen Garten am Flussufer.
Eingerahmt von der alten roten Mauer, die vor 1857 erbaut worden war, und Per Kirkebys Mauer von 2010 wurde der Museumskomplex zu einem deutlich definierten Raum, der Platz für Vertiefung bietet.